Das Jahreskreisfest Mabon und die Göttin Rhiannon
Mabon ist eines der acht Feste im keltisch-heidnischen Jahreskreis und wird zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche um den 21. oder 22. September gefeiert. Es markiert den Zeitpunkt, an dem Tag und Nacht gleich lang sind, und symbolisiert den Übergang vom Sommer zum Herbst. Es ist ein Erntedankfest, bei dem die Fülle der Ernte gefeiert und der Erde für ihre Gaben gedankt wird.
Der Name „Mabon“ leitet sich von einer Figur aus der keltischen Mythologie ab, Mabon ap Modron, der als der „göttliche Sohn der Mutter“ gilt und eng mit dem Zyklus von Leben, Tod und Wiedergeburt verbunden ist. Bei Mabon geht es also auch um den Kreislauf des Lebens, das Loslassen und die Vorbereitung auf die dunklere Jahreszeit.
Typische Symbole des Festes sind Früchte und Getreide, Wein, Äpfel und Herbstlaub, und es wird oft durch Rituale, Mahlzeiten mit saisonalen Speisen, sowie durch das Schmücken von Altären oder Wohnungen mit herbstlichen Dekorationen gefeiert.
Das Jahreskreisfest Mabon ist eines der 4 Sonnenfeste im Jahresrad
Im Jahreskreis werden 4 Sonnen- und 4 Mondfeste gefeiert. Die 4 Sonnenfeste sind Jul, die Wintersonnenwende, Ostara, die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, Litha, die Sommersonnenwende und Mabon, die Herbst-Tagundnachtgleiche.
Ursprünglich wurden die vier Mondfeste (Samhain, Imbolc, Beltane & Lughnasadh) zu Vollmond zelebriert, denn der Vollmond bringt Licht in die Dunkelheit.
Irgendwann wurden die vier Mondfeste dann am 1. des Monats (bzw. am Vorabend) fixiert, sprich am 1. November, 1./2. Februar, 1. Mai und 1. August.
Mabon und die moderne Spiritualität
Auch in der heutigen Zeit hat Mabon eine tiefe spirituelle Bedeutung. In der modernen heidnischen Praxis, insbesondere im Wicca und in anderen naturverbundenen Traditionen, wird Mabon als Zeit des inneren Gleichgewichts und der spirituellen Ernte gefeiert. Es ist eine Phase der Selbstreflexion, in der man alte Wunden heilen und sich auf die bevorstehende dunklere Jahreszeit vorbereiten kann.
In einer Welt, die von Hektik und Geschwindigkeit geprägt ist, lädt Mabon uns ein, langsamer zu werden, die Fülle des Augenblicks zu schätzen und uns bewusst zu machen, was wir in unserem Leben ernten wollen.
Göttin der Magie und des Schicksals
Rhiannon war eine schöne und weise Göttin, die für ihre magischen Kräfte und ihre Verbindung zu Pferden bekannt war. Sie konnte schneller als der Wind reiten, und ihre Schönheit und Anmut waren legendär. Rhiannon lebte im magischen Land der Anderswelt (Annwn), einem Reich voller Wunder, das für die Menschen schwer zugänglich war.
Eines Tages erschien Rhiannon auf einem weißen Pferd vor dem König Pwyll aus Dyfed, einem sterblichen König. Pwyll sah Rhiannon und war sofort von ihrer Schönheit und ihrem Stolz fasziniert. Trotz aller Versuche konnte er sie nicht einholen, denn sie ritt schneller als jeder andere. Schließlich sprach er sie an, und Rhiannon blieb stehen. Sie sagte ihm, dass sie gekommen sei, um ihn zu heiraten, obwohl sie bereits einem anderen versprochen worden war.
Rhiannon lehnte ihren ursprünglichen Verlobten, einen Mann namens Gwawl, ab, weil sie wusste, dass ihr Schicksal mit Pwyll verbunden war. Pwyll und Rhiannon heirateten schließlich, doch ihr Glück wurde schnell auf die Probe gestellt.
Nach ihrer Hochzeit gebar Rhiannon einen Sohn. Doch in der Nacht seiner Geburt verschwand das Kind auf mysteriöse Weise, und Rhiannon wurde zu Unrecht beschuldigt, ihn getötet zu haben. Die Mägde, die den Jungen hätten beschützen sollen, hatten Angst, für sein Verschwinden verantwortlich gemacht zu werden, und erfanden eine Lüge: Sie sagten, dass Rhiannon selbst ihren Sohn getötet habe, und beschmierten sie mit Blut, um ihre Geschichte glaubhaft zu machen.
Als Strafe für das vermeintliche Verbrechen wurde Rhiannon gezwungen, vor dem Palast am Tor zu stehen, Menschen zu begrüßen und ihnen wie ein Pferd auf ihrem Rücken zu dienen. Trotz ihrer Unschuld nahm Rhiannon die Strafe an und ertrug sie mit Würde und Geduld.
Jahre später, nachdem Rhiannon ihre Strafe geduldig ertragen hatte, wurde ihr Sohn lebendig gefunden. Er war von einem Bauernpaar entdeckt und aufgezogen worden, das ihn schließlich zurück an den Hof brachte. Der Junge wurde Pryderi genannt, und als er zu seiner Mutter zurückgebracht wurde, wurde Rhiannon von allen falschen Anschuldigungen befreit.
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Jedes Jahreskreisfest hat seine Rituale und Bräuche
Mabon, die Herbst-Tagundnachtgleiche, ist ein Fest des Gleichgewichts und der Dankbarkeit, das in vielen spirituellen Traditionen gefeiert wird. Es markiert den Übergang vom Sommer zum Herbst und ist die Zeit, um für die Fülle der Ernte zu danken und sich auf die ruhigere, introspektive Zeit des Jahres vorzubereiten. Mabon steht für Dankbarkeit, Loslassen und die Balance.
Rituale zum Jahreskreisfest Mabon
Reinigung. Sowohl Dein Heim als auch Dich selbst.
Räuchern kannst Du heute besonders gut mit Salbei, Beifuß und Thymian.
Richte Dir einen Altar in den Farben des Herbstes. Gelbgold, Orange und Braun. Gerne kannst Du Blumen und Kräuter auf Deinen Altar oder in Deine Wohnung stellen.
Mach einen Spaziergang im Wald. Sammle Blätter, Kastanien, Eicheln und Nüsse. Dies verbindet Dich mit der Energie des Herbstes.
Mediation und Reflektion (Fragen für Mabon stehen weiter unten)
Mach ein Feuer. Egal ob groß im Garten oder klein als Kerze. Beim Betrachten des Feuers kommt die Seele in Bewegung und innere Starre und Kälte wird zum Schmelzen gebracht. Wenn es etwas gibt, das Du loswerden möchtest, kannst Du es symbolisch dem Feuer übergeben.
Nimm ein Bad und führe dann eine Selbstmassage mit warmem Öl durch.
Erwecke die Hexe in Dir. Modern, mystisch und göttlich.
Fragen, die Du Dir zum Jahreskreisfest Mabon stellen kannst:
Wie kannst Du Deine Dankbarkeit für die Fülle in Deinem Leben ausdrücken?
Was ist das größte Geschenk, das Dir dieses Jahr gemacht wurde?
Was in Deinem Leben fühlt sich „abgeschlossen“ an und was darfst Du loslassen?
Wo in Deinem Leben fühlst Du Dich gerade im Ungleichgewicht? Wie kannst Du für Dich mehr Balance schaffen?
Was lehrt Dich die Natur über Zyklen, Wandel und Loslassen?
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