Jahreskreisfest Mabon

von Alexandra Glück
Mabon

Das Jahreskreisfest Mabon und die Göttin Rhiannon

Mabon ist eines der acht Feste im keltisch-hei­d­nis­chen Jahreskreis und wird zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gle­iche um den 21. oder 22. Sep­tember gefeiert. Es markiert den Zeit­punkt, an dem Tag und Nacht gleich lang sind, und sym­bol­isiert den Über­gang vom Sommer zum Herbst. Es ist ein Erntedank­fest, bei dem die Fülle der Ernte gefeiert und der Erde für ihre Gaben gedankt wird.

Der Name „Mabon“ leitet sich von einer Figur aus der keltischen Mythologie ab, Mabon ap Modron, der als der „göt­tliche Sohn der Mutter“ gilt und eng mit dem Zyklus von Leben, Tod und Wiederge­burt ver­bunden ist. Bei Mabon geht es also auch um den Kreis­lauf des Lebens, das Loslassen und die Vor­bere­itung auf die dun­klere Jahreszeit.

Typ­ische Sym­bole des Festes sind Früchte und Getreide, Wein, Äpfel und Herb­st­laub, und es wird oft durch Rit­uale, Mahlzeiten mit saisonalen Speisen, sowie durch das Schmücken von Altären oder Woh­nungen mit herb­stlichen Deko­ra­tionen gefeiert.

Das Jahreskreisfest Mabon ist eines der 4 Sonnenfeste im Jahresrad

Im Jahreskreis werden 4 Sonnen- und 4 Mond­feste gefeiert. Die 4 Son­nen­feste sind Jul, die Win­ter­son­nen­wende, Ostara, die Früh­jahrs-Tagund­nacht­gle­iche, Litha, die Som­mer­son­nen­wende und Mabon, die Herbst-Tagundnachtgleiche.

Ursprünglich wurden die vier Mond­feste (Samhain, Imbolc, Beltane & Lugh­nasadh) zu Voll­mond zele­briert, denn der Voll­mond bringt Licht in die Dunkelheit.

Irgend­wann wurden die vier Mond­feste dann am 1. des Monats (bzw. am Vor­abend) fix­iert, sprich am 1. November, 1./2. Feb­ruar, 1. Mai und 1. August.

Mabon und die moderne Spiritualität

Auch in der heutigen Zeit hat Mabon eine tiefe spir­ituelle Bedeu­tung. In der mod­ernen hei­d­nis­chen Praxis, ins­beson­dere im Wicca und in anderen naturver­bun­denen Tra­di­tionen, wird Mabon als Zeit des inneren Gle­ichgewichts und der spir­ituellen Ernte gefeiert. Es ist eine Phase der Selb­stre­flexion, in der man alte Wunden heilen und sich auf die bevorste­hende dun­klere Jahreszeit vor­bere­iten kann.

In einer Welt, die von Hektik und Geschwindigkeit geprägt ist, lädt Mabon uns ein, langsamer zu werden, die Fülle des Augen­blicks zu schätzen und uns bewusst zu machen, was wir in unserem Leben ernten wollen.

Göttin der Magie und des Schicksals

Rhi­annon war eine schöne und weise Göttin, die für ihre magis­chen Kräfte und ihre Verbindung zu Pferden bekannt war. Sie konnte schneller als der Wind reiten, und ihre Schön­heit und Anmut waren leg­endär. Rhi­annon lebte im magis­chen Land der Ander­swelt (Annwn), einem Reich voller Wunder, das für die Men­schen schwer zugänglich war.

Eines Tages erschien Rhi­annon auf einem weißen Pferd vor dem König Pwyll aus Dyfed, einem sterblichen König. Pwyll sah Rhi­annon und war sofort von ihrer Schön­heit und ihrem Stolz fasziniert. Trotz aller Ver­suche konnte er sie nicht ein­holen, denn sie ritt schneller als jeder andere. Schließlich sprach er sie an, und Rhi­annon blieb stehen. Sie sagte ihm, dass sie gekommen sei, um ihn zu heiraten, obwohl sie bereits einem anderen ver­sprochen worden war.

Rhi­annon lehnte ihren ursprünglichen Ver­lobten, einen Mann namens Gwawl, ab, weil sie wusste, dass ihr Schicksal mit Pwyll ver­bunden war. Pwyll und Rhi­annon heirateten schließlich, doch ihr Glück wurde schnell auf die Probe gestellt.

Nach ihrer Hochzeit gebar Rhi­annon einen Sohn. Doch in der Nacht seiner Geburt ver­schwand das Kind auf mys­ter­iöse Weise, und Rhi­annon wurde zu Unrecht beschuldigt, ihn getötet zu haben. Die Mägde, die den Jungen hätten beschützen sollen, hatten Angst, für sein Ver­schwinden ver­ant­wortlich gemacht zu werden, und erfanden eine Lüge: Sie sagten, dass Rhi­annon selbst ihren Sohn getötet habe, und beschmierten sie mit Blut, um ihre Geschichte glaub­haft zu machen.

Als Strafe für das ver­meintliche Ver­brechen wurde Rhi­annon gezwungen, vor dem Palast am Tor zu stehen, Men­schen zu begrüßen und ihnen wie ein Pferd auf ihrem Rücken zu dienen. Trotz ihrer Unschuld nahm Rhi­annon die Strafe an und ertrug sie mit Würde und Geduld.

Jahre später, nachdem Rhi­annon ihre Strafe geduldig ertragen hatte, wurde ihr Sohn lebendig gefunden. Er war von einem Bauern­paar ent­deckt und aufge­zogen worden, das ihn schließlich zurück an den Hof brachte. Der Junge wurde Pry­deri genannt, und als er zu seiner Mutter zurück­ge­bracht wurde, wurde Rhi­annon von allen falschen Anschuldigungen befreit.

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Jedes Jahreskreisfest hat seine Rituale und Bräuche

Mabon, die Herbst-Tagund­nacht­gle­iche, ist ein Fest des Gle­ichgewichts und der Dankbarkeit, das in vielen spir­ituellen Tra­di­tionen gefeiert wird. Es markiert den Über­gang vom Sommer zum Herbst und ist die Zeit, um für die Fülle der Ernte zu danken und sich auf die ruhigere, intro­spek­tive Zeit des Jahres vorzu­bere­iten.  Mabon steht für Dankbarkeit, Loslassen und die Bal­ance.

Rituale zum Jahreskreisfest Mabon

Reini­gung. Sowohl Dein Heim als auch Dich selbst.

Räuchern kannst Du heute beson­ders gut mit Salbei, Beifuß und Thymian.

Richte Dir einen Altar in den Farben des Herb­stes. Gel­b­gold, Orange und Braun. Gerne kannst Du Blumen und Kräuter auf Deinen Altar oder in Deine Woh­nung stellen.

Mach einen Spazier­gang im Wald. Sammle Blätter, Kas­tanien, Eicheln und Nüsse. Dies verbindet Dich mit der Energie des Herbstes.

Medi­a­tion und Reflek­tion (Fragen für Mabon stehen weiter unten)

Mach ein Feuer. Egal ob groß im Garten oder klein als Kerze. Beim Betra­chten des Feuers kommt die Seele in Bewe­gung und innere Starre und Kälte wird zum Schmelzen gebracht. Wenn es etwas gibt, das Du loswerden möchtest, kannst Du es sym­bol­isch dem Feuer übergeben.

Nimm ein Bad und führe dann eine Selb­st­mas­sage mit warmem Öl durch.

Erwecke die Hexe in Dir. Modern, mys­tisch und göttlich.

Fragen, die Du Dir zum Jahreskreisfest Mabon stellen kannst:

Wie kannst Du Deine Dankbarkeit für die Fülle in Deinem Leben ausdrücken?

Was ist das größte Geschenk, das Dir dieses Jahr gemacht wurde?

Was in Deinem Leben fühlt sich „abgeschlossen“ an und was darfst Du loslassen?

Wo in Deinem Leben fühlst Du Dich gerade im Ungle­ichgewicht? Wie kannst Du für Dich mehr Bal­ance schaffen?

Was lehrt Dich die Natur über Zyklen, Wandel und Loslassen?

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Alexandra Glück

Hi, ich bin Alexandra. Ich bin Yogalehrerin & Ayurveda-Coach und liebe es Menschen in ihre innere Kraft zu bringen.

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